Tschechien 19. - 26. August 2013

Und damit wäre dann auch das Kapitel Böhmen und Mähren beendet, besser bekannt als "Tschechien". Beschauliches Radfahren bot das Elbetal. Überall entlang des Flusses warteten Angler auf dicke Fische an ihrer Angel. Die ersten Wadenbeißer in Form von Hügeln erwarteten mich, als ich die Elbe verließ und Richtung Südosten nach Brünn einbog. Aber das herrliche Wetter und die idyllischen Zustände in Böhmen entschädigten mich dafür. Böhmen bietet nämlich ein weit verzweigtes System aus Nebenstraßen, so dass man nicht über die verkehrbelasteten Hauptrouten herumkriechen muss. So konnte ich die böhmische Idylle auf dem Land genießen: Die sprichwörtlichen böhmischen Kleindörfer mit ihren verputzten bunten Kirchen, die goldgelben Kornfelder, die in voller Reife standen und gerade von den mächtigen Mähdreschern abgeerntet wurden sowie die vielen Obstbäume, die die Wege säumten und schließlich Sonnenblumenfelder, soweit das Auge reichte (wobei die Sonneblumen ihre Blütezeit schon hinter sich hatten).

Mit der Idylle war es dann freilich vorbei, als ich in Mähren in Brünn eintraf. Ausgerechnet der "schlimmste Feind" des Radfahrers hatte sich in Horden in der Stadt eingefunden: Nämlich die motorisierten Zweiradfahrer, also die Motorradfahrer. „Schuld“ war der anstehende Motorrad-Grand-Prix, der hier stattfand. Das Resultat waren überhöhte Hostelpreise und Horden von bierseligen angelsächsischen Bikern. Zugegeben, die meisten waren ja ganz nett. Außerdem bieten die Jungs zuweilen hohen Unterhaltungswert, wenn auch unfreiwillig. Da waren zum Beispiel der Schotte und der Australier, die am Samstag Morgen unbedingt früh aufstehen wollten, um rechtzeitig zum Qualifying an der Rennstrecke einzutreffen. Am Abend zuvor wollten sie sich lediglich auf ein paar Bierchen beschränken. Das Endergebnis kann man sich denken: Aus den „few beers“ wurde eine Kneipentour bis um 5 und die Jungs verpennten bis zum Mittag. Die teure Tageskarte war damit natürlich im Eimer.

Wie schon beim letzten Grenzübergang hat wieder Regen eingesetzt. Sei's drum, hab ja passende Klamotten dabei.


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