Indien V: Hampi - 6.-9. Januar 2014

 

Oh Mensch, Hampi war so toll! Hampi gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe (darunter machen wir's auch nicht mehr) und ist eine riesige Tempelstäte, die vor ungefähr 500 Jahren von was-weiß-ich-für einer Dynastie erbaut worden ist. Die Ruinen sind umgeben von Granitfelsen, auf denen man fantastische Sonnenuntergänge sowie die Aussicht auf das Tal genießen kann. Sie ist an einem idyllischen Fluss gelegen, an denen die Einheimischen sich morgens waschen, was so richtig klischeehafte Indien-Idylle ausstrahlt. Schwimmen ist in dem Fluss allerdings nicht so angesagt, sonst gibt’s Ärger mit den Anliegern, nämlich den Krokodilen.

 

Die Tempelanlagen selber sind natürlich auch eine Wucht, vor allem im rötlichen Abendlicht. Aber auch tagsüber erfreuten wir uns am Anblick der Reliefs, die vor allem Götter, Tiergestalten und viele barbusige Tänzerinnen zeigen.

 

Für Tomas und mich war es nach all den Tagen im ländlichen Zentralindien mit den doch zuweilen arg aufdringlichen Bewohnern sehr entspannend, mal wieder auf westliche Traveller treffen. Hier an den Touristenspots merkt man, wie viele Reisende es doch nach Indien zieht, und vor allem, wie viele Langzeitreisende unterwegs sind. Das Land ist einfach so riesig, hat so unglaublich viel zu bieten und ist dabei für westliche Reisende spottbillig. Da kann man es lange aushalten.

 

Auf die Touristen in Hampi haben sich jedenfalls auch die Tiere hier spezialisiert. Als wir am Morgen am Fluss frühstückten, wurde ich gleich dreimal von Viechern beklaut: Zunächst stibitzte ein streunender Köter mein Croissant aus der Tüte, dann schnappte mir ein Affe einen Keks aus der Hand und schließlich fand ich meine Wasserflasche am Fahrrad geöffnet und ausgeleert vor. Wer dafür wohl verantwortlich ist? Wenn man mal gesehen hat, wie fachmännisch die Affen gestohlene Cola-Flaschen öffnen und leer saufen, kommen jedenfalls nicht die friedlichen Elefanten als erstes für diesen Diebstahl in Frage. Tja, dreimal bestohlen also. „Schlechtes Karma“ würde ein Hindu dazu sagen. „Shanti, Shanti“ entgegne ich dem, und hol mir Ersatzproviant. Ist ja billig hier.

 

Tomas reiste während meines Aufenthalts in Hampi ab, da er weiter nach Nepal radeln wollte. Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander, denn schließlich konnten auf eine tolle gemeinsame Zeit zurückblicken, seitdem wir uns im Iran getroffen hatten. Von nun sollte ich also wieder allein unterwegs sein.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    mohammad (Samstag, 05 März 2016 15:52)

    very good